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Einzelausstellung von
PETRICA STEFAN
am Donnerstag, den 21. Juni, um 18 Uhr
Die Ausstellung wird kuratiert von
Dr. Joana Grevers
Ausstellungsdauer
21.06. - 26.07.2018
 

Petrica Stefans Gemälde bleiben in erster Linie durch ihre fast monumentale Präsenz in Erinnerung. Seine großformatigen Bilder in Öl und Acryl auf Leinwand sind eine Art barocke Interpretation der abstrakten Malerei.
Die Üppigkeit und Fülle aus Formen, Farben, Dimensionen, optischen Täuschungen und einer Mischung aus Materialität und Entrücktheit, werden durch seinen harmonischen Malstil in geregelte Bahnen gelenkt. Die Malerei des jungen rumänischen Künstlers entsteht und entwickelt sich aus einem bestimmten, vom Künstler sich selbst auferlegten Kanon. Mit einer sorgfältig aufgebauten Atelierroutine erforscht der Maler Wege und Methoden der Darstellung von Materie in ihren verschiedenen Formen, von schweren, irdischen Erscheinungsformen bis hin zu transzendenten Sequenzen und einer gewissen Linienparallelität, die zu Berührungspunkten zwischen den in seinen Arbeiten existenten Raumebenen werden. 
Petrica Stefan stellt uns vor eine geistige Herausforderung und stimuliert unser abstraktes Denken, in dem er in seinen Bildern eine Art Studie des Lebens mit mehreren sich anziehenden und abstoßenden Ebenen nachempfindet. Der Anspruch der Erfassung des großen Ganzen steht im Mittelpunkt seiner Arbeit. 
Den theoretischen und formalen Umgang mit der abstrakten Malerei lernte er während seines Kunststudiums an der Universität von Timişoara, wo er bei Cristian Sida studierte. Sida,  seinerseits Student und Assistenz eines der bekanntesten Rumänischen abstrakten Künstlers, Romul Nutiu, führte den jungen Studenten in die Welt der Tradition der gegenstandslosen Kunst ein. Angeknüpft an diese Tradition setzt Stefan die Praxis fort und transformiert sie in seinen eigenen Stil, immer auf der Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten seiner Ideen. 
Den Stil von Petrica Stefan erkennt man sowohl am gekonnten Zusammenspiel der Kontraste als auch an Elementen wie kleinen, vibrierenden Farbflecken in pastösem, unmittelbarem Gestus und symmetrisch wiederkehrenden parallelen Linien, die sich mit faszinierender Präzision auf großen Flächen ausbreiten. Der Hintergrund der Bilder ist in hellen, luftigen Farben gemalt und die Tiefe, die Andeutung eines Himmels darin, lenkt den Blick und die Vorstellungskraft des Betrachters auf eine weitere denkbare Ebene, die außerhalb des Kunstwerkes liegt.

Abb. 
Virtual Landscape 1, acrylic and oil on canvas, 90x90cm, 2017
Topographic Circles, acrylic and oil on canvas,200x150cm, 2016
Synthetic Landscape 1, oil on canvas, 150x150cm, 2015